Zum Inhalt springen

The Spectrum Retreat – kurzweiliger Rätselspaß

Im ersten Satz muss erwähnt werden, dass dieses Spiel ein Ein-Mann-Projekt ist. Aufpassen: Es wurde von einem 15 jährigen Jungen namens Dan Smith über einen Zeitraum von 5 Jahren entwickelt und dann am 13. Juli 2018 für den PC und die Xbox One veröffentlicht. Ich finde allein diese Tatsache sehr beachtlich und zolle meinen Respekt!

Einleitung

In Spectrum Retreat handelt es sich um ein Rätselspiel mit comichafter Grafik. Wir spielen aus der Egoperspektive und vom Stil erinnert das Spiel grafisch zumindest sehr an die Portal-Reihe, hat aber gameplaytechnisch damit nur entfernt was gemein.

Story

Wir haben also eingecheckt – im Penrose-Hotel, einem Ort, wo wir Abseits von allen Einflüssen den Weg zur Wahrheit finden sollen. Es ist ein schöner Ort, im Art-Deco Stil, aber auch irgendwie unheimlich zugleich. Wir sind ein geschätzter Gast und mit der Zeit finden wir immer mehr Hinweise auf unseren Aufenthalt in diesem seltsamen Hotel.

Unseren Wunsch der Wahrheit näher zu kommen, entgegnet das Spiel mit teils kniffligen Rätseln. Wer sind wir, was haben wir gemacht und wie soll das alles hier enden?

Gameplay

Wie bereits erwähnt, spielen wir in Spectrum Retreat aus der Egoperspektive und lösen Rätsel in verschiedenen Levels. Von der Mechanik an sich gibt es nicht viel zu schreiben, denn außer einem Cursor in der Mitte und ein paar Klicks, die uns Gegenstände aufnehmen und modifizieren lassen, gibt es nicht. Braucht es aber auch nicht.

Die Rätselräume sind teils düster, aber auch in Teilen sehr farbenfroh. Farben spielen in den Räumen eine große Rolle, denn viele Rätsel hängen direkt damit zusammen und müssen aufgenommen und an andere Stellen transportiert werden. Zunächst gibt es nur Orange und Weiß. Über unser “Smartphone” können wir Farben aufnehmen, die uns gewisse Türen öffnen oder verschließen. Farben werden immer direkt getauscht, heißt, wenn ich Orange habe und weiß aufnehme, wird direkt Weiß im “Smartphone” aktiviert. Ziel im Spiel ist es, in einem Level durch Lösen der Rätsel bis zum Ende zu gelangen.

Was hat mir an The Spectrum Retreat besonders gut gefallen?

Ich hatte zugegeben gar keine Erwartungshaltung an das Spiel, da der Sprung hier sprichwörtlich ins kalte Wasser stattgefunden hat. Nach den ersten Minuten hat sich jedoch dieser Rätselspaß sofort eingestellt und ab da lag der Fokus bei mir eher auf das Rätseln und hier hat das Spiel geliefert.

Die Rätsel sind haben eine gute Qualität, nehmen im Verlauf des Spiels an Schwierigkeit und Umfang zu, ohne den Spieler jedoch in Frustmomenten zurück zu lassen. Wer hier ein Dark Souls des Rätselns erwartet sollte lieber einen großen Bogen machen.

Außerdem hat mir die Präsentation insgesamt sehr gut gefallen. Der minimalistische Grafikstil und das verlassene Hotel wirkten in sich sehr stimmig.

Was hat mir an The Spectrum Retreat nicht so gut gefallen?

In der Tat habe ich relativ wenige Kritikpunkte. Da wäre zum einen die Story, die ich auch nach mehreren Stunden nicht direkt mit den Rätseln verknüpfen konnte – wie ich oben geschrieben hatte, stand bei mir persönlich aber die Story hier nicht im Mittelpunkt.

Auch wenn das Hotel an sich ein schöner Ort ist, laufen wir doch die gleichen Wege immer wieder aufs Neue. Das streckt die Spielzeit, vor allem ohne eine Sprintfunktion im Spiel. Kleinigkeiten, die man sicher in einem Projekt verbessern kann!

Fazit

Was für ein Einstand vom jungen Entwickler! Das Penrose Hotel zieht uns schnell in seinen Bann und liefert eine eigenartige, ja fast schon mystische Atmosphäre. Die Rätsel machen Spaß, sind kurzweilig und sorgen deshalb für eine gute Pace. Hier wurden die Elemente von einem Walking-Simulator und Puzzler wirklich gut kombiniert.

Motivationskurve

Die Motivation liegt auf einem konstant hohen Pegel, da das Spiel kaum Downtimes bietet und die Story sehr gut vorantreibt. Die Rätsel bieten genügend Futter für die knapp 10 Stunden und fordern den Spieler teils mit sehr knackigen Aufgaben. Für die 80er Wertung reicht es am Ende nicht, da es hier auf dem Spielemarkt bessere Kandidaten gibt und deshalb die Wertung sonst nicht fair ausfallen würde. Trotz allem: Good job Dan Smith!

Bewertung - 78%

78%

Für den Erstjob des jungen Spielentwicklers ist ihm mit Spectrum Retreat ein wirklich gutes Spiel gelungen. Auf diesem soliden Puzzler kann man aufbauen - ich freue mich auf weitere Spiele.

User Rating: Be the first one !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert