Eine Menge Loot und viele Quests
Krieg reloaded: Ich heiße Tod!
Darksiders 2 ist der direkte Nachfolger zu Darksiders: Wrath of War (THQ, 2010) und behandelt das Thema um die Reiter der Apokalypse. Nachdem wir im ersten Teil die Rolle von Krieg übernommen haben, schlüpfen wir jetzt in die Rolle von Tod, dem letzten Apokalyptischen Reiter.
Das Spiel fällt unter das Genre Action-Adventure und wird in der Third-Person-Perspektive gespielt. Das Spielprinzip lässt sich beschreiben als eine Mischung aus Erkundung, Kampf, Rätseleinlagen und die Charakterentwicklung in Form eines RPG (dazu später mehr). Die Aufgaben im Spiel erstrecken in eine Ober- und Unterwelt, wobei die Mehrzahl der Aufgaben in Dungeons verläuft – also unterirdisch. Die Blocken-Funktion aus dem Vorgänger wurde entfernt, um dem Spielfluss höhere Dynamik zu verleihen. Alternativ kann Tod nun verschiedene Abroll- und Ausweichmanöver ausführen, um den Gegnern zu entkommen. Unser Charakter besitzt eine Hauptwaffe (Sense) und eine Sekundärwaffe (mehrere Waffentypen, z.B. Hammer, Gleven, etc.). Besiegte Gegner bringen uns neuen Loot, Gold und Erfahrungspunkte, die in die Verbesserung der Fertigkeiten investiert werden können. Beim Skill-Tree stehen uns zwei unterschiedliche Ausrichtungen zur Verfügung. So kann Tod im Harbinger-Baum eher seine Nahkampfkünste ausleben, wohingehen er im Necromancer-Bereich den dicken Magier raushängen lässt, der unter Umständen einen kleinen Zoo beschwören kann. Der Spieler kann somit sehr viel Einfluss auf den späteren Kampfstil seines Charakters ausüben.
Was war besonders gut an Darksiders II?
Ganz besonders haben mir vor allem die teils kniffligen Rätseleinlagen gefallen, wo ich teilweise recht lange nach der Lösung suchen musste. Zu keinem Zeitpunkt war die Aufgabe aber frustrierend oder unlösbar! Auch die sehr große Welt bietet wunderschöne Schauplätze – da lohnt es sich mal eine Minute mehr Zeit zu nehmen, um sich umzuschauen. Für den absoluten Hochgenuss empfehle ich ganz klar ein Gamepad, denn nur so hatte ich wirklich das Gefühl die volle Kontrolle in den Kämpfen zu haben, die wirklich sehr viel Spaß machen. Rein in die Masse mit gezückter Sense und tollen Combos – in wenigen Minuten fertig zubereitet das Untotengulasch. Guten Appetit! Die musikalische Untermalung und die Soundeffekte selber reißten mich dann noch tiefer in das Spiel. Sehr konsistent und gut eingesetzt!
Was hat mir weniger gefallen?
Vor allem in der Unterwelt ließen sich die Schlauchlevel manchmal nicht vermeiden, was ich aber nicht weiter als schlimm empfand. Außerdem gab es bei den Rätseleinlagen hier und da Unstimmigkeiten mit der Steuerung. So gingen teilweise ein paar Todesgriffe bei Sprungeinlagen daneben und ich stürzte in die Tiefe – zum Glück ohne große Auswirkung, da der Charakter sofort wieder an einer ähnlichen Stelle wiederbelebt wird. Die Kämpfe gerade gegen die Bosse machen sehr viel Spaß, aber andererseits kommt es manchmal auch vor, dass die Taktik bereits nach wenigen Sekunden durchschaubar ist. Ist mir vor allem gegen Ende etwas mehr aufgefallen, wo ich eigentlich einen höheren Schwierigkeitsgrad erwartet hätte. Ein bisschen sauer aufgestoßen ist mir die Erzählung der Story am Anfang. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte etwas schneller Fahrt aufnimmt, doch dazwischen wird man mit kleinen Gefälligkeitsaufgaben beaufschlagt und das „irritiert“ hinsichtlich der Hauptquest ein wenig.
Fazit
Keine Frage: Darksiders 2 macht eine Menge Spaß mit seiner imposanten Welt und den stimmigen Gegnertypen und den Endbossen. Die Euphorie um dieses Spiel kann ich in jedem Fall verstehen und bin selber ähnlich eingestellt. Darksiders 2 macht nämlich mit Tod vieles besser als sein Vorgänger mit Krieg.
Rasante Wechsel von kniffligen Rätseln und herausfordernden Kämpfen. Vor allem die zu Anfangs offenen und sehr großen Welten sprechen für sich. Spielspaß über eine lange Dauer ist also garantiert!
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist für mich der Spick in den Rollenspielbereich. Mit dem Loot kann sich jeder seinen individuellen Tod generieren und mit den Erfahrungspunkten lässt sich der Spielstil maßgeblich beeinflussen. Doch auch ich muss auf dem Teppich der Tatsachen bleiben und sage, dass das Spiel ein paar Schwächen hat und das ist nicht nur die nicht mehr zeitgemäße Grafik.
Der größte Kritikpunkt für mich ist die teils sehr schwache und lustlos erzählte Hintergrundstory. Dazu kommt der Charakter von Tod, wo ich einfach mehr „pepp“ erwartet hätte. Er ist auf jeden Fall schon eine sehr coole Sau, aber manchmal hätte ihm die ein oder andere richtige Eskalation gut getan – er ist doch immerhin der Reaper oder?
Darksiders 2 ist für mich klar besser als sein Vorgänger, bleibt aber bei seinen Schwächen und dem Gefühl, dass dem Charakter Tod zu früh der Wind aus den Segeln genommen wird, ohne sich richtig entwickeln zu können, nur bedingt ein Überraschungserfolg wie Teil 1. Ein weiterer Schwachpunkt sind die neuen Inhalte, wie zum Beispiel die große Welt und die vielen Nebenmissionen, die im weiteren Verlauf leider stark an Bedeutung und Umfang verlieren.
„Groß. Schöner. Beeindruckend. Jedoch mit Schwächen im Detail.“
Wertung: 87 / 100 Punkten
PRO & CONTRA
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