Einleitung
Hades ist ein roguelike Actionspiel und wurde von Supergiant Games (2011 Bastion, 2014 Transistor, 2017 Pyre) entwickelt. Das Spiel wurde final am 17. September 2020 für den PC, Mac und die Nintendo Switch veröffentlicht, nachdem es im Dezember 2018 als Early Access Version gestartet ist.
Als Spieler kontrollieren wir die Figur von Zagreus, dem Sohn von Hades und versuchen aus der Unterwelt zu flüchten. Dabei werden wir bei den einzelnen Durchgängen von den anderen Olympier mit Gaben beschenkt, die uns Vorteile bringen. Das Spiel ist ein klassisches Roguelike, also beinhaltet es natürlich auch viele Tode und erfordert eine gewisse Frustresistenz der Spieler (Ich grüße an dieser Stelle Sekiro, das mich zum Aufgeben zwingen konnte!)
Story
In diesem Kapitel kann ich tatsächlich nicht wirklich viel schreiben, denn es gibt nicht sehr viel, was uns Hades erzählen möchte. Kurz zusammengefasst (wie oben teils angeschnitten): Wir versuchen aus der Unterwelt zu fliehen und an die Oberfläche zu kommen, dabei stellt uns unser Vater alle möglichen, fiesen Hindernisse in den Weg.
Unser Hauptziel ist es an die Wahrheit über den Verbleib unserer leiblichen Mutter zu kommen. Hades untersagt es allen nur ihren Namen in den Mund zu nehmen und bestraft alle, die seinem Befehl nicht folge leisten.
Gameplay
Jetzt komme ich zu einem Abschnitt, bei dem ich etwas ausholen muss und wahrscheinlich nicht in allen Punkten Zustimmung ernte, aber das ist völlig legitim – denn Geschmäcker sollen und dürfen unterschiedlich sein, das ist gut so.
Selbstverständlich habe ich die Review-Entwicklung und das Feedback über Hades sehr interessiert mitverfolgt, habe mich aber damit nicht blenden lassen (was ich übrigens bei allen anderen Spielen auch nicht tue!), denn das subjektive Empfinden spielt bei allem eine sehr entscheidende Rolle. Ich wusste vorab ganz genau, was mich erwartet und auf welchen Prinzipbausteinen ein Roguelike Action/Adventure aufgebaut ist.
Mein eigenes kurzes Fazit vorab: klick, klick, klick, klick, klick, klick.
Das Gameplay von Hades lässt sich für Neulinge sehr einfach erklären. Wir beginnen das Spiel im Haus des Hades, wo wir uns an einem Spiegel (den uns Nyx zur Verfügung stellt) den Charakter individualisieren können und so den Spielstil maßgeblich beeinflussen. Im Anschluss können wir noch einige wenige Waffen erspielen, die den Kampfstil von Zagreus verändern.
Wenn wir soweit sind, starten wir vom untersten Level und arbeiten uns durch unterschiedliche Passagen mit variierenden Gegner und Bosskämpfen bis hin zu den oberen Arealen. Es ist für ein Roguelike sehr typisch, dass wir im Laufe des Spiels sehr sehr häufig ins Gras beißen und dann gestärkt in eine neue Runde starten.
Das Spiel besteht zu 95% aus Sterben und Klicken. Ich übertreibe damit tatsächlich nicht, denn darauf müsst ihr euch einstellen, wenn ihr dieses Spiel kaufen möchtet. Dabei gibt es jedoch einen sehr großen Unterschied zwischen Spielen wie Dark Souls, bei dem man auch sehr oft stirbt und durch eine steile Lernkurve durch muss.
Der gravierende Unterschied ist, dass solche Spiele wie Dark Souls (Sekiro, usw.) dabei noch sehr viele weitere Elemente mibringen, die das Spiel ausschmücken, aber ich möchte solche Spiele nicht direkt miteinander vergleichen. Ich gehe damit nur auf das mögliche Argument ein, das behauptet, dass man in anderen Games ja auch oft stirbt, wenn man sich für das Roguelike Genre entscheidet.
Ich habe durchgehalten und das Spiel einmal komplett durchgespielt. Es hat in den ersten 1-2 Stunden wirklich so etwas Charmantes, da man sich erstmal zurecht finden muss. Danach ging es bei mir nur noch bergab und ich habe mich genervt gefühlt. So, als würde einer euch 4 Stunden den gleichen lahmen Witz erzählen und von Euch wird erwartet zu lachen.
Mit Zagreus sind die wichtigsten Tasten im Spiel die Leertaste und die linke Maustaste, der Rest ist eher zweitrangig. Man weicht den Gegnern ständig aus, versucht einen oder mehrere zusammen auszuschalten und das nächste Level zu erreichen – und das immer und immer und immer wieder bis zur völligen Erschöpfung.
Fazit
“Du kannst doch einfach mit dem Roguelike Genre nichts anfangen, das ist dein Problem!”. Lasse ich so nicht stehen, denn ich kann sehr wohl mit diesem Genre was anfangen, ich zähle meine absoluten Highlights schnell auf: Darkest Dungeon, FTL, Slay the Spire, Enter the Gungeon, Dungeon of the Endless, Gunfire Reborn. In all diesen Spielen habe ich im Schnitt ca. 100-120 Stunden verbracht und hole sie manchmal immer noch raus, um kurzweilig eine Runde zu spielen.
Hades wollte viel, erreicht aber in meinen Augen die gesteckten Ziele nur sehr bedingt. Roguelike heißt für mich nicht nur durchgehend sterben, alles im gleichen Rahmen stupide wiederholen und als Mechanik durchklicken. Alle diese Elemente vereint Hades auf eine sehr kräftezehrende Weise und motiviert nur selten sich wirklich mit dem Spiel und dem Charakter zu beschäftigen, da die Arbeit hauptsächlich im Vordergrund steht.
Motivationskurve
Wir starten mit einer satten Motivation in der ersten Stunde bei 85 Punkten, da mich das Genre sehr interessiert, die aber bereits nach der dritten Stunde rapide absinkt.
Ich stelle relativ schnell fest, dass mir diese Dauerklick-Mechanik mehr als nur den Zeiger geht, da das gesamte Spiel auf dieser Mechanik aufbaut. Ab der Hälfte des Spiels war mein gesetztes Ziel nur noch irgendwie an die Oberfläche zu kommen und das Spiel ad acta zu legen.
Das kann sicher die noch weiter abfallende Motivationskurve erklären. Die letzten zwei Stunden waren für mich persönlich nur noch eine Qual und ich war sehr froh, dass die Credits liefen.
Bewertung - 57%
57%
Ich kann die Faszination der übrigen Welt bei dem Klick-Chaos, den Hades in mir verursacht, leider überhaupt nicht nachvollziehen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es nur bedingt für Genre-Fans zu empfehlen ist. Mich als sehr großen Fan des Roguelikes hat es zu keinem Zeitpunkt abgeholt.