18.30 Uhr. Feierabend. Endlich entspannen und Kopf abschalten und sich auf den restlichen Abend freuen. Ja, aber dann hat man noch nicht die Rechnung mit dem Stuttgarter Bahnbetrieb gemacht. 18:42 Uhr, Ankunft am Bahnsteig, die erste Nachricht an den Anzeigen zeigt mir bereits, dass wieder irgendwas ist (mittlerweile kenne ich die Anzeigen gar nicht mehr ohne den informativen Fließtext, Daumen hoch!). Betriebsstörung an Gleis xy, Verspätung um 16 Minuten. Nun ja, gibt schlimmeres. Kurzer Blick bei Gamestar, Blogfragen beantworten und den blauen Himmel beobachten – in wenigen Tagen ist ja offizieller Sommerbeginn, hurra. Ah, da kommt die Bahn endlich. Ich schleiche mich durch die Zombiemasse und stelle mich Abseits in ein Eck. Kopfhörer rein und von der Außenwelt abschotten. Zonk! Der erste Pfandflaschensammler stellt sich mit den leeren Bierflaschen direkt neben mich. Dieser Geruch… Halb so wild, ich ziehe 6 Meter weiter und setze mich neben zwei junge Mädels – Fehler. Ich höre das Gespräch über gescheiterte Beziehungen und die schrecklichen Männer gezwungenermaßen durch die in-ear Kopfhörer. Gegen diese monster Stimmorgane kann der kleine Sony nicht gegenhalten. Es ist nicht deine Schuld Sony. Lächeln und winken, ehm, lächeln und Pokerface. Nur noch 12 Minuten durchhalten, dann ist der Horror vorbei. Die beiden “Frauen” steigen aus, ich breite mich provokant aus. 10 Sekunden später kommt ein durchaus korpulent und üppig gebauter mitt-50er Mann auf den Sitz gegenüber. Wasser kennt er, aber wohl nur draußen als Regen. Entweder ist er wasserscheu oder einfach nur ein Ferkel. Der Gestank lässt sich ungefähr beschreiben als eine Mischung aus verschimmeltem Bergkäse und Hühnchen, welches drei Wochen bei 26°C gelagert wurde. Nach 45 Minuten Tortur komme ich dann an die Haustür und flüchte instinktiv wie ein Hamster in meine gewohnten vier Wände, mit dem Ziel das geschützte Umfeld nicht zu verlassen. Mist, morgen geht das ganze Abenteuer ja von vorne los… 😀
Warum ich…? Den ÖPNV nicht gerne nutze
