Zombie-Survival ausgelutscht? Denkste!
State of Decay: Sollte man schon gehört haben!
Ich gebe zu, dass ich State of Decay nach Release weniger beachtet habe. Irgendwann saß ich dann vor dem Rechner und habe zum zwölfhundertzweiten Mal eine News zu Left4Dead 2 gelesen (blabla, geschnittene deutsche Fassung für einen super Preis), als ich auf einen unscheinbaren Link zu State of Decay geklickt habe. Kurz ein Bild gemacht und dann war klar: Für einen Preis von knapp 15€ kann ich wohl wenig falsch machen!
Was hat mir an State of Decay besonders gefallen?
Am meisten hat mir bei State of Decay gefallen, dass das Spiel einen außerordentlich selbst erklärenden Einstieg bietet. Man wird ins Spiel reingeworfen und lernt alles im weiteren Verlauf – selbst ist der Mann! Der Spieler befindet sich irgendwo in einer Sandbox-Welt und darf (fast) ohne Einschränkungen jedes Gebäude und jeden Winkel der Karte erforschen, um nach Waffen oder anderen lebenswichtigen Mitteln zu suchen. Aber was wäre ein Zombiespiel ohne Zombies? Richtig, kein Zombiespiel und so erleben wir in der dynamischen Welt von State of Decay wiederkehrende (spawnende) Zombies, die uns das Leben zur Hölle machen wollen. Es gibt einen stimmungsvollen Tag -und Nachtwechsel im Spiel, wobei das beklemmende Gefühl, ständig in der Nacht in Gefahr zu sein, dem Spiel nochmal einen ganz besonderen Kick verleiht. Der Spieler kann in der gesamten Welt nach Überlebenden suchen und so die Gemeinschaft verstärken, eine Basis dient als Unterkunft und kann, je nach verfügbarem Platz, mit unterschiedlichen Gebäuden ausgebaut werden.
Was hat mir an State of Decay weniger gefallen?
Auf dem PC hätte ich von der aufgebohrten Cryengine 3 doch etwas mehr erwartet und das zeigt sich auch an der Performance. Das Spiel wird durchweg von matschigen Texturen begleitet und ist somit nichts für die Grafik-Fetischisten. Bei diesem Budget habe ich aber vorsichtshalber meine Erwartungen dezent zurückgeschraubt und finde das Gesamtbild trotz allem stimmig. Auch muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass dieses Spiel überhaupt keine Story bietet. Gut, dass eine Zombieapokalypse ausgebrochen ist und die Menschen nun zusehen müssen, wie sie in dieser bedrohlichen Welt überleben können, mag der ein oder andere als Story sehen, wird aber im Spiel nur spärlich transferiert. Was mir zudem negativ aufgefallen ist, ist die miserable KI der Überlebenden in der eigenen Gemeinschaft. So kann es z.B. durchaus vorkommen, dass der NPC den Weg um ein Fahrzeug nicht findet und nicht zur Basis zurück kann. Chuck Norris würde diesem Charakter an dieser Stelle einen Roundhouse-Kick verpassen und ihn ins Jenseits befördern, aber ich entschied mich immer für den sozialen Weg und parkte die Fahrzeuge auf den vorgesehenen Flächen. Erste Welt Probleme! Einen weiteren Kritikpunkt sehe ich in der Maus -und Tastatursteuerung im Vergleich zum Gamepad. Falls ihr ein Gamepad haben solltet, dann zögert keine Sekunde dieses anzuschließen und zu benutzen, denn zum Testzeitpunkt war noch keine freie Tastaturbelegung möglich und drückte den Spielspaß in den Keller. Ich habe ein Xbox-Gamepad für die gesamten Spielzeit benutzt und hatte durchweg keine Probleme.
Fazit
Sind die knapp 19€ (aktueller Stand) nun in dieses Spiel gut angelegt oder nicht? Ich spreche hier ganz klar für ein „Ja“ und finde, dass das Spiel für das schmale Budget adäquaten Spielspaß bietet. Der stimmige Mix aus Open World und einem Hauch von RPG machen State of Decay zu einem echten Geheimtipp! Auch wenn die wiederkehrenden Zufallsaufgaben langsam auf den Zeiger gehen, der eigentlich cool ausgedachte Basisbau nach gefühlten 8 Stunden deutlich nachlässt, die Grafik keine Wunder bietet und es ein paar Macken bei der KI gibt, hat State of Decay trotz allem eine Menge Spaß gemacht. Für das Erstlingswerk von Undead Labs kann ich nur den Hut ziehen. Chapeau!
Wertung: 81 / 100 Punkten
PRO & CONTRA
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