Um eine Grundlage für meinen Kommentar zu schaffen, bitte ich euch folgendes Video anzuschauen, welches bei der ARD in der Sendung “Panorama” ausgestrahlt wurde.
Ich habe mir das Video mehrmals angeschaut, ich habe mir einige Berichte über die Flüchtlingsproblematik durchgelesen. Viele Kommentare angeschaut und verinnerlicht. Der Bericht bei “Panorama” stellt das ganze natürlich sehr provokant dar, was die Bundesländer angeht, aber leider scheint das so falsch nicht zu sein. Woran kann es also liegen, dass der Osten so empfindlich auf die Einwanderung von Flüchtlingen reagiert? Es gibt viele Meinungen, die teils sehr stark auseinander laufen. Ich glaube nicht, dass die Verbreitung rechter Ideologien wie Antisemitismus, Verharmlosung des Nationalsozialismus, Befürwortung einer Diktatur und Sozialdarwinismus ein rein ostdeutsches Problem sind, aber der Hass gegen Fremde ist im Osten stärker ausgeprägt als im Westen. So wundert es mich nicht, dass die meisten ausländerfeindlichen Thesen vor allem in den neuen Bundesländern größten Zuspruch finden. Woran könnte es also diese extreme Einstellung liegen? Ich glaube persönlich schon, dass es ein grundsätzliches Problem im Osten ist, zumindest ist die Anhäufung der Personengruppen, die zu Fremdenfeindlichkeit neigen, dort am größten. Ein Grund könnte zum Beispiel sein, dass im Osten der Ausländeranteil generell geringer ist, was mich ehrlich gesagt wegen des tendenziell nach außen rechten Erscheinungsbildes nicht sonderlich wundert. Wer will schon freiwillig als Stück Fleisch in die Höhle des hungrigen Löwen? Ich glaube auch, dass die Menschen sich im Osten als “Verlierer” sehen und allen anderen außer ihnen ein üppiges und sorgenfreies Leben vorwerfen, man könnte auch salopp “Neid” sagen, aber das wäre wohl zu einfach. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass ein Mensch aus gutbürgerlichem Haus mit gesundem Menschenverstand so hart gegen Flüchtlinge urteilen kann, wie die teils haarsträubenden Aussagen in dem oben verlinkten Video. Ich frage mich: Was muss im Kopf eines Menschen vorgehen, der Flüchtlinge pauschal als “Terroristen” oder “Schmarotzer” bezeichnet? Angst vielleicht. Vielleicht ist es die Angst, da man die humanitäre Hilfe (Einrichtung, Unterkunft, Hilfsmittel, Bekleidung, etc.) und das “Taschengeld” von 143€ im Monat mit dem eigenen Einkommen vergleicht und sich dadurch benachteiligt fühlt. Sobald ein Flüchtling die Erstaufnahmeeinrichtung verlässt hat er Anspruch auf einen Satz zwischen 287 und 359€ – angelehnt an die Hartz IV Sätze. Wenn man bisschen nachdenken würde, ich weiß, das scheint für manche im Osten ein undenkbarer Prozess zu sein, würde man selber darauf kommen, dass diese Beträge die absoluten Mindeststandards abdecken, damit die Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können. Glaubt ihr ernsthaft, dass die Flüchtlinge aus reinem Vergnügen ihr Land verlassen, tausende Kilometer mit ihren Kindern durch die Länder hungern und verdursten? Versetzen wir uns doch mal in die Lage oder versuchen es zumindest: Die Situation zu Hause muss so aussichtslos sein, damit überhaupt die Motivation da ist in ein völlig fremdes Land mit völlig anderer Kultur zu flüchten. Alleine schon für diesen Schritt muss man die Flüchtlinge loben, statt mit Steinen und Hassparolen auf sie einzuprügeln. Den Fremdenhassern wünsche ich manchmal ein Leben, wie es den Flüchtlingen in ihrer Heimat aufgezwungen wird. Sie haben wenigstens vor ihrer Flucht ihr Hirn eingeschaltet, sich Gedanken gemacht wie sie ihr eigenes Leben und das ihrer Kinder schützen können. Hirn, was dem ein oder anderen hier im deutschen Volk abhanden gekommen ist oder nie seinen richtigen Platz am Körper gefunden hat.
Da kann man sich eigentlich nur fremdschämen!