Ich stehe jeden Morgen auf und die einzigen Minuten, bei dem mein Fernseher läuft, sind meist für die Nachrichten morgens reserviert. Seit mehreren Wochen begleitet mich nun das Thema über die verheerende Flüchtlingssituation in Deutschland. Als ich das erste Mal über die Kriegsflüchtlinge gehört habe, empfand ich tiefstes Mitgefühl für die Menschen, die über mehrere hundert, tausend Kilometer ihre Heimat verlassen, auf der Suche nach innerem Frieden und der Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben. Das Bild hat sich bis heute, auch bei der teils prekären Politsituation, nicht verschoben. Auf der anderen Seite haben aber die Ängste zugenommen, mit der ich die Flutwelle von Menschen betrachte, die sich durch Europa den Weg nach Deutschland bahnt. Die Quelle für meine konkrete Angst sind zwei Gruppen der Flüchtlinge: Zum einen sind es die Wirtschaftsflüchtlinge, die auf den Zug des Stroms in die EU mit aufgesprungen sind und der Illusion verfallen, dass sie hier “einfach so” leben können. Zum anderen, und das ist meine allergrößte Sorge aktuell, sind es terroristisch motivierte Gruppen, die sich nach Europa auf den Weg machen. Nehme ich doch mal an, ich wäre ein Terrorist aus Syrien. Mit dem Flüchtlingsstrom eröffnet sich mir doch DIE Gelegenheit meine falsche Botschaft vom Islam in den Westen zu transportieren oder nicht? Viele werden den Kopf schütteln und hinter dem Rücken lästern, dass doch keine freiwillig tausende Kilometer dafür reist. Doch. Genau das wäre ja meine Motivation, wenn ich etwas Großes in Europa auslösen will. Die letzte Pilgerreise vor meinem Bombenanschlag. Mein fundamentalistischer Allah wird es mir schon danken, dass ich mich so abgerackert habe, um hunderte Menschen in den Tod zu reißen. Vor dieser einen Idee, denen einige Menschen aus dem Osten folgen könnten, habe ich gewaltige Angst.
Ich male ungern den Teufel an die Wand und bin im Leben sonst ein extrem optimistischer Mensch, aber sobald die erste Meldung mit so einer schrecklichen Schlagzeile die Nachrichten in Deutschland dominiert, hört bei mir auch irgendwo die Gutgläubigkeit und Nächstenliebe auf.
Hoffen wir, dass dieser Tag nie eintritt.